JAKE`S Story
Jake wuchs auf dem wunderschönen Planeten Haka auf. Der Planet wird zu 50% von Wasser bedeckt – dieser Fakt hat dafür gesorgt das die Ausbildung zu hervorragenden Seefahrern und Fischern hier von kleinauf einfach zur Kultur und zum Überleben dazu gehören. Die beliebteste Freizeitbeschäftigung der lebensfrohen Bewohner Hakas ist das Rugby. Jeder kleine Junge auf Haka träumt davon, eines Tages, wenn er erwachsen ist, zur grossen Hauptinsel „Mata‘utu“ (Bedeutung: Das Auge der Gottheit) zu reisen und sich zum erfolgreichen Spieler ausbilden zu lassen – aber die Anforderungen übersteigen die Fähigkeiten der Meisten.
Jake führte, bis zum Erhalt seines traditionellen Stammes-Tattoos, das seine komplette linke Körperhälfte bedeckt, im Alter von 16 Jahren, ein recht normales und unbeschwertes Leben. Doch schon als Kind spürte er den Drang seine Heimatinsel so früh wie möglich verlassen zu wollen, um seinen grössten Traum wahrwerden zu lassen. Das Tattoo signalisiert, dass ein Junge zum Mann wird und von nun an auf sich selbst aufpassen und eigene Entscheidungen treffen kann. Die erste Entscheidung die Jake traf war zudem auch eine sehr schwerwiegende. Er liess seinen Vater Samu und seinen Grossvater Solofa, den Stammesführer, wissen, dass er innerhalb von 2 Wochen die Insel verlassen wird, um sich auf eine hoffentlich erfolgreiche Rugby-Karriere vorzubereiten. Für seinen Vater und seinen Opa kam Jakes Abreise einer Katastrophe gleich, war Jake doch der geschickteste Fischer, den die Insel zu bieten hatte. Aber verwehren wollten sie ihm die Chance auch nicht, denn würde er Erfolg haben, würde das gleichzeitig auch viele Vorteile für die Insel mit sich bringen.
Bei Jakes emotionalem Abschied von der Insel gab sein Grossvater ihm noch einen Rat mit auf den Weg: Er soll auf dem Weg nach Mata‘utu einen Abstecher zu einer kleinen, abgelegenen Insel machen, auf der ein alter Freund von ihm wohnt, der selbst die Insel vor Jahrzehnten verliess und es schaffte ein angesehener Rugby Spieler zu werden. Nach etwas mehr als einer Woche alleine auf seinem Boot, erreichte Jake endlich die Insel auf der der Freund seines Opas wohnen sollte. Er fragte die Einwohner nach dem Mann, den er suchte, bis er nach einiger Zeit ein Tippen auf seiner Schulter wahrnahm. In einem sehr freundlichen Ton sagte der Mann, der hinter ihm stand: „Hey Jungchen, wenn du so weiter machst, weiss bald jeder hier über meine Vergangenheit Bescheid und ich mag die Stille hier doch so. Du musst Jake sein! Du bist deinem Vater und deinem Grossvater wie aus dem Gesicht geschnitten, haha! Ich bin Tovaleomanaia, aber nenn mich gerne Leo, ist leichter. Und jetzt komm mit, wir haben einiges an Arbeit vor uns!“ – Ohne bisher selbst ein Wort verloren zu haben und etwas verwundert, folgte Jake ihm.
In den kommenden 3 Monaten verbrachte Jake sehr viel Zeit mit Leo, der einst als einer der besten Rugbyspieler von Haka galt. Leo war von Anfang an beeindruckt was für ein Naturtalent Jake zu sein schien. Jake zeichnete sich durch extreme Kraft und Schnelligkeit aus, beides Eigenschaften die sehr wichtig sind für einen angehenden Rugbyspieler. Leo begann also Jake alle grundlegenden Techniken beizubringen und zeigte ihm wie man einen Ball richtig fängt und wirft, wie man seinen Körper nutzt um sich gegen andere Spieler durchzusetzen und wie er kleinste Lücken ausnutzen kann um durch die gegnerischen Reihen zu brechen. Nach diesen harten Lektionen, die Jake alle mit, selbst für Tovaleomanaia, erstaunlicher Leichtigkeit bestand, entschied sich dieser für eine letzte Lektion, bevor er Jake wieder auf die Reise nach Mata’utu schickte. Es ist eine spezielle Technik bei der man den Ball eng am Körper trägt und dadurch für kurze Zeit einen Schutzschild erzeugt, der vor Tackles und harten Schlägen schützt. Es war die erste Lektion bei der Jake nicht sofort Erfolg hatte, aber dank seiner Leidenschaft und Hartnäckigkeit, kurz darauf meisterte. Leo war begeistert über den Erfolg, aber auch traurig, dass Jake ihn nun verlassen musste. Er mochte den „Jungen“.
Nach 3 Monaten harter Arbeit, war es für Jake Zeit Leo Lebewohl zu sagen und machte sich mit seinem Boot wieder auf die Reise nach Mata‘utu. Nicht lange nach seiner Ankunft schloss sich Jake einem der Teams an das am nächsten grossen Rugbyturnier teilnahm. Die „Mana Sharks“ (Mana bedeutet Kraft) wurden von vielen als mittelmässiges Team angesehen und ihnen wurden nicht viele Chancen auf einen Sieg ausgerechnet. Vom ersten Spiel an zeigte Jake das er ein Ausnahmetalent war, erzielte Punkte in Massen für sein Team und führte sie so am Ende als wertvollster Spieler zum Turniersieg. Er war nun eine kleine Berühmtheit. Er führte seine Karriere noch viele Jahre fort und verbesserte sich stets weiter, sah sich aber glücklich, weil er nach erreichen seines Zieles wieder regelmässig zurück auf seine Heimatinsel reiste, um dort den Leuten von seinen Reisen zu erzählen und wenn er schon da war, seine alte Fischertätigkeit auszuführen, wo ihm auch jetzt einige Jahre später, noch niemand das Wasser reichen kann.